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«Das absolute Glück»

Ist nicht nur ein Song von PeterLicht. Es ist erlebbar. So ähnlich ist es mir jedenfalls am vergangenen Wochenende passiert. Und um das Erlebte festzuhalten, möchte ich es in diesem digitalen Tagebuch verewigen.

Mein Wochenende begann früh an einem Freitag. Gegen 15 Uhr machte ich mich auf das unerträglich aufgeheizte Zürich zu verlassen. In Deutschland würde ich wohl nicht auf die Idee kommen noch nach der Arbeit 2 Stunden durch die Gegend zu gurken, aber genau solche Barrieren im Kopf wollte ich ja eben dort lassen.

Ich fuhr also mal wieder in Richtung Luzern zum Vierwaldstättersee. Damals im April sollte die Stadt und der See das erste Ziel auf meinen Schweiztouren sein. Die Erinnerung daran wird mich wohl immer wieder in diese Stadt treiben. Nur diesmal bleib Luzern eine Zwischenstation. Genau wie Stans, dass ich bis dahin nur von der Autobahn kannte, wobei mir allein auf dem kurzen Weg von Luzern nach Stans schon eines sehr klar wurde: dieser Ausflug wird sich lohnen.

Ich sollte recht behalten. Als ich in Buochs das Postauto verließ, empfing mich nicht nur ein wundervoller Blick auf den Vierwaldstättersee und die Berge drumherum, sondern auch noch ein junges Fräulein, welches meine Begeisterung Marke Honigkuchenpferd sichtbar nicht ganz einzuordnen wusste.

„Neuseeland“ – Vierwaldstättersee

An diesem Tag war klar, es könnte niemals nie einen besseren Ort geben um seinen Feierabend und den Start ins Wochenende zu genießen. Vor allen nicht nach 2 Runden in diesem klaren (ist ja klar, Schweiz und so) Wasser und auch nicht, nach dem Sonnenuntergang am «Hafen» von Beckenried. Und dank eines gefühlvollen Postauto-Chauffeurs fiel selbst der Abschied von diesen Orten und dem Fräulein gar nicht so schwer.

Beckenried

Nach diesem halben Urlaubstag war das Wochenende selbstverständlich noch nicht vorbei. Am Samstag ging es mit Benni und einem Freund zum ersten mal zum „Heimspiel Knyphausen“.

Seit 5 Jahren gibt dort der von mir überaus geschätzte Gisbert zu Knyphausen im Sommer an einem sehr familiären Abend Konzerte. Dieses Jahr gab es jedoch nicht nur die Premiere, dass ich dieser Veranstaltung beiwohnen durfte – was mir in den Jahren davor wegen Unikram immer verweigert blieb – nein, an diesem Samstag zeigte sich Gisbert jeweils nur kurz und ohne Gitarre auf der Bühne. Nach dem Tod von Nils Koppruch (RIP Nils 😥 ) und dem damit verbundenen Ende ihres Projekts «Kid Kopphausen» eine Pause, die wohl nur zu leicht zu verstehen ist… Aber auch ohne die Musik von ihm, wurde es ein wundervoller Abend. Daran konnten auch die drölfhundert Grad im Schatten nichts ändern. Im Gegenteil, was die Familie zu Knyphausen dort auf die Beine gestellt hat, sucht seines gleichen in der deutschen OpenAir-Landschaft. Und was soll schließlich noch schief gehen, wenn man eine grandiose Künstlerin wie Sophie Hunger mit Trompeten-, Chello- usw. Begleitung zur blauen Stunde auf die Bühne lässt?

Richtig. Nichts. Erst recht nicht, wenn eine Frau die sonst regelmäßig vor Hunderttausenden in Tokio oder New York spielt (Indirektes Zitat) sichtlich gerührt ist von den süßen 1.200 Gästen auf dem Weingut. Bauchkribbeln.

Heimspiel Knyphausen

Doch damit nicht genug. Es war ja erst Samstag. Ein Bier zwischen zwei Gewittern auf einem Feld im nirgendwo bei Darmstadt trennte mich noch von der am Sonntag anstehenden Tour de Odenwald und der Heimfahrt.

Letztere sollte diesen 2,5 Tagen den i-Punkt aufsetzen, als ich verschlafen am Zürcher HB bemerken musste, dass dort jemand auf mich wartet.  Jetzt bin ich knapp 4 Monate in dieser Stadt und werde am Bahnhof erwartet.

Dieses Wochenende bedarf keiner weiteren Worte.

(Obwohl. Doch: Emmanuel? Benni? Sarah? Rebi? Merci vielmal!)

 

Ein Wochenende zum ausschneiden und ins Tagebuch kleben. Von Freitag Feierabend bis Bett am Sonntag.
@Fritztram